lördag, april 30, 2011

Gerd, die schöne Riesin Jotunheims

Gerd, die Tochter Gymers und Aurbodas ist eine der schönsten Riesinnen aus Jotunheim, der Welt der Riesen, weshalb sie auch mit dem Nordlicht in Verbindung gebracht wird. Die Schönheit Gerds soll so immens gewesen sein, dass sich allein wegen ihrer Schönheit der Asagott Frej in sie verliebte.

Als Frej einmal von Lidskjalf aus nach Norden über Jotunheim blickte, fiel sein Blick auf Gerd. Ein einziger Blick auf die schöne Riesin reichte, dass er nicht mehr reden, nicht mehr essen und nicht mehr schlafen konnte. Bereits nach diesem einen Blick wollte er sich nur noch mit Gerd verheiraten und hatte keine anderen Gedanken mehr.

Frej schickte daher seinen Diener Skirner mit seinem Schwert, das selbständig kämpfen konnte, nach Jotunheim um für ihn zu freien. Gerd wollte jedoch nichts von Frej wissen und interessierte sich weder für die goldenen Äpfel, die Skirner dabei hatte, noch für den wertvollen Ring Draupner. Selbst Drohungen mit dem Schwert liesen sie kalt.

Erst als Skirner damit drohte mit Hilfe von Runen die schwersten Plagen über sie und ihre Familie zu bringen und zwar in diesem und den zukünftigen Leben, lässt Gerd sich erweichen und stimmt in die Höchzeitspläne ein. Als Entschädigung für den Verlust Gerds verlangt ihre Familie allerdings auch das Schwert Frejs, das ihnen Skirner überlässt und durch das Frej später bei Ragnarök getötet wird.
Copyright: Herbert Kårlin
 

fredag, april 29, 2011

Höner, der Gott, der sich nicht entscheiden kann

In der nordischen Mythologie werden Höner, Oden und Lodur oft in einem Zug genannt, da sie gemeinsam die beiden ersten Menschen, Ask und Embla, geschaffen haben und bei vielen Gelegenheiten gemeinsam handeln, auch wenn jeder von ihnen seine eigene Rolle hatte.

Das Asagott Höner galt als Berater Odens und, als er nach dem Vanakrieg in die Welt der Vaner zog, auch als Ratgeber der Vaner. Da er jedoch bei jeder Entscheidung, die er fällen sollte, unsicher war, holte er sich grundsätzlich bei Mimer Rat, so dass seine Ratschläge eigentlich immer Mimers Ratschläge waren.

Diese Unfähigkeit Höners, der bisweilen auch Vile genannt und als großer und schöner Gott beschrieben wird,  Entscheidungen zu fällen, wurde später Mimer zum Verhängnis. Die Vaner, die Höner zu ihrem Führer gemacht hatten, entdeckten, dass der Asagott seine Ratschläge immer bei Mimer holte und dachten, die Aser hätten sie beim Friedensschluss nach dem Vanerkrieg betrogen als sie Höner zu ihnen schickten. Als Rache schnitten sie daher Mimer die Kehle durch.

Höner hat im heutigen Schweden relativ wenige Spuren zurückgelassen, wenn man von den Älvsbyhus absieht, die mehrere ihrer Häuser nach den nordischen Göttern benannt haben, eines darunter Höner. Nach der nordischen Mythologie gehört Höner zu den Göttern, die Ragnarök überleben werden.
Copyright: Herbert Kårlin
 

torsdag, april 28, 2011

Asgård und Valhall, die Welt der Götter

Nordische Mythologie Teil 11 – Valhall und Asgård

Asgård befand sich nach der nordischen Mythologie an der höchsten Stelle des Weltenbaumes Yggdrasil. Mitten in die grünen Haine dieser Landschaft bauten die Künstler der Urzeit Valhall, das Gebäude, in dem die Götter wohnen sollten.

Zu Valhall gehörte der Aussichtsturm Lidskjalf, von dem aus die Aser sowohl Midgård, die Welt der Menschen, als auch Jotunheim, die Welt der Riesen überwachen konnten. Von der Spitze des Turmes konnten sie selbst die Ränder der Scheibe der Unterwelt sehen, da die Unterwelt die größte Scheibe ist, dessen Rand sich unter freiem Himmel befindet.

Auf diesem von Asgård aus sichtbaren Gürtel der Unterwelt wohnen die Vaner und die Alfer, wobei die Vaner auf der westlichen Seite der Scheibe leben und die Alfer auf der östlichen.

Die Unterwelt wird häufig auch Jormungrund genannt, was soviel wie großer Grund bedeutet, da die Unterwelt größer ist als die anderen Welten.

Da Oden von Lidskjalf aus nur den Rand von Jormungrund sehen kann, schickt er seine beiden Raben Hugin und Munin jeden Morgen in die Unterwelt. Bei ihrer Rückkehr am Abend berichten sie ihm alles, was sie dort sahen und hörten und bieten ihm so auch einen Überblick über die Geschehnisse und Pläne in Jormungrund.

Über Asgård breitet Yggrasil immergrüne Zweige, die nur von den Aser-Göttern gesehen werden können. Auf diesen Zweigen wachsen zahlreiche Früchte von denen sich die Götter ernähren und die ihnen die Unsterblichkeit geben.

Wenn die Aser zur Unterwelt wollen, so benutzen sie grundsätzlich die Brücke Bifrost, da dies schneller geht als auf Pferden durch das Luftmeer zu reiten, denn zum einen können Pferde nicht so schnell reiten und zum anderen sind dort starke Luftströme, die jede Reise verlangsamen und unsicher machen.

Hoch über Yggdrasil, im Weltraum, findet man noch die Himmelsgewässer, die durch die Verdunstung von Meer und Seen entstehen. Die Wasser stoßen dort auf den „schwarzen Schreckglanz“, einen Stoff, der den Gewitterwolken die dunkle, metallische Farbe gibt. Dieser Stoff kann sich auch entzünden und wird dadurch zu zigzagförmigen Geschossen, die jedes Ziel, das sie aussuchen, treffen.

Die Stelle an der sich die Himmelsgewässer treffen wird Eiktyrner genannt, was in etwa Eichenstecher bedeutet, da die Blitze, die hier in den Gewitterwolken entstehen, sehr häufig die Eichen in Midgård treffen. Von Eiktyrner stürzt auch ein Fluss in die Tiefe, der Asgård von der Sicht der Menschen schützt.

Über diesen Fluss führt eine Fallbrücke, die ebenfalls die Urzeitkünstler geschaffen haben. Hierbei handelt es sich um die berühmte Asgårdspforte, die ein wahres Kunstwerk ist und von Menschen nicht überschritten werden kann.

Auf der Spitze des Yggdrasil, noch über Asgård, wohnt der Hahn Gullenkamme mit seinem goldenen Kamm, der ein Symbol für die Wachsamkeit der Götter ist und ein Zeichen dafür, dass die Welten unbekümmert ihrem Lauf folgen können.

Copyright: Herbert Kårlin

onsdag, april 27, 2011

Die Nornen in der nordischen Mythologie

Unter den Nornen der nordischen Mythologie sind vor allem drei von größerer Bedeutung, nämlich Urd, Verdani und Skuld. Urd repräsentiert die Vergangenheit, Verdani die Gegenwart und Skuld die Zukunft. Gemeinsam sind diese drei Nornen für das Schicksal jedes einzelnen verantwortlich.

Urd, Verdani und Skuld werden in ihrer Arbeit von zahlreichen Helfern, nicht mit Namen genannten Nornen unterstützt. So hat jeder Mensch eine Norne, die ihn das ganze Leben über begleitet und damit über sein Schicksal entscheidet, jeweils nach den vorgegebenen Regeln der drei Urnen, die an einer der Wurzeln des Weltenbaumes Yggdrasil wohnen.

Die Aufgaben von Urd, Verdani und Skuld war jedoch nicht nur über das Schicksal der Menschen zu entscheiden, sondern auch über das Gedeihen des Yggdrasil. Damit der Weltenbaum leben kann, müssen seine Wurzeln täglich mit dem Wasser aus Urds brunn, der Quelle Urds, benetzt und mit goldenem Sand geschützt werden.

Die Nornen gehörten nicht zu den Göttern, sondern sind eine eigene Gruppe, die unabhängig von allen Reichen der nordischen Mythologie bestimmten. Niemand, auch nicht Mimer oder die Götter, wussten, welche Fäden sie zwischen den Menschen knüpften und welche Schicksale sie für den einzelnen bestimmten.
Copyright: Herbert Kårlin
 

tisdag, april 26, 2011

Frej, der Gott der Fruchtbarkeit

Frej, oft auch Frö genannt, ist in der nordischen Mythologie der Gott der Fruchtbarkeit. Frej ist dafür verantwortlich, dass die Menschen Kinder bekommen, aber auch dafür, dass Blumen Samen tragen und alles in der Natur wächst und gedeiht. Der Gott der Fruchtbarkeit reitet auf einem Eber, der den Namen Gyllengalte (goldener Eber) trägt, da seine Borsten aus Gold sind. In seiner Tasche trägt der das Schiff Skidbladner, das zum Himmel fahren kann und zusammengefaltet auf der kleinsten Fläche Platz hat.

Der Gott Frej ist der Sohn der Vaner-Götter Skade und Njord. Er ist mit der Riesin Gerd verheiratet und wohnt, gemeinsam mit seinen Dienern Beile und Byggver, in Alvheim.

Ursprünglich hatte Frej ein Schwert, das selbständig für seinen Besitzer kämpfte und bei Ragnarök gegen die Riesen kämpfen sollte. Damit er sich mit der Riesin Gerd verheiraten konnte, gab er es jedoch, im Austausch gegen Gerd, dem Riesen Gymer. Sein Streitpferd Blodighove gab er bei dieser Gelegenheit seinem Freund Skirner, der ihm dabei half Gerd für sich zu gewinnen.

Frej gab dem Freitag seinen Namen, wobei im heutigen Schweden Frej ein relativ häufiger Name ist. Am bekanntesten ist in Schweden jedoch "Farbror Frej" geworden, eine humoristische TV-Serie, die 1989 und 1990 unter dem Namen „En himla många program“ gezeigt wurde. Bereits vor der Ausstrahlung im TV wurden die Beiträge im Radio und als EP veröffentlicht.
Copyright: Herbert Kårlin
 

måndag, april 25, 2011

Gjallarhorn, das Horn Heimdalls

Das Gjallarhorn hat in der nordischen Mythologie mehrere Bedeutungen, wobei es jedoch vor allem für eine Aufgabe geschaffen wurde, nämlich die Götter zu warnen, wenn Nidhögg, die Riesen und die bösen Mächte Asgård angreifen um den Weltuntergang herbeizuführen, also Ragnarök.

Das Gjallarhorn ist ein ständiger Begleiter Heimdalls, dem Wächter der Brücke Bifrost. Sein Laut ist so durchdringend, dass er in allen neun Welten zu hören ist, die in der nordischen Mythologie existieren. In zweiter Linie dient das Gjallerhorn auch dafür den Göttern Botschaften zu schicken, wobei dann der Ton des Hornes jedoch nur von den Göttern gehört werden kann.

Gjallarhorn ist auch der Name einer Versicherungszeitschrift, eines norwegischen Blasorchestern und einer finnischen Volksmusikgruppe, die vor allem in Schwedisch altnordische Themen aufgreift. Die Gruppe, die 1994 gegründet wurde, baut vor allem auf die traditionelle finnland-schwedische Spielmanntradition auf.
Copyright: Herbert Kårlin
 

söndag, april 24, 2011

Die Göttergeschlechter: Aser und Vaner

Nordische Mythologie Teil 10 - Die Rolle der Aser und der Vaner

Bereits zu Beginn war bestimmt, dass Oden und alle seine Nachkommen zu den Aser, den Asagöttern gehören sollten und ihre Wohnung sich an der höchsten Stelle des Weltenbaumes Yggdrasil befinden sollten. Die Vaner oder Vanagötter dagegen sollten für immer von der Unterwelt aus regieren. Die Ursache dafür war vor allem, dass die beiden Göttergeschlechter einen sehr unterschiedlichen Charakter hatten und sich ergänzten.

Die Aser, die Götter, die in Asgård wohnten, hatten alle eine kriegerische Neigung und einige liebten es auch ihre Kraft immer wieder zu beweisen. Diese Götter wollen in das Geschehen und die Entwicklung der Welten eingreifen. Dies betraf selbst noch Balder, der der mildeste unter den Aser war.

Da die Welten immer wieder von bösen Mächten bedroht werden sollten, mussten die streitbaren Krieger einen Überblick über den Lauf der Geschehnisse behalten, was nur an der Spitze von Yggdrasil möglich war. Von dort aus konnten sie sehen, was in Midgård und Jotunheim vor sich ging und dadurch sollten sie rechtzeitig die bösen Einflüsse bekämpfen können. Dies war der Grund, warum in den Höhen des Yggdrasil Asgård errichtet wurde.

Die Vaner dagegen, das Geschlecht Höners, liebten die Ruhe und ein gleichmäßiges, friedliches Dasein. Sie waren daher dafür bestimmt den Lauf der Welten aufrecht zu halten. Die Vaner waren es auch, die darauf achteten, dass Sterne, Mond und Sonne ihren regelmäßigen Lauf nahmen, dass die Tage und Nächte aufeinander folgen und Ebbe und Flut sich in gleichmäßigem Abstand abwechselten.

Da die Aser und Vaner nur gemeinsam die Welten in Gang halten konnten, benötigten sie eine Verbindung zwischen Asgård und Unterwelt. Diese Verbindung wurde eine dreifarbige Brücke zwischen den beiden Götterreichen, die am Rande der Scheibe von Midgård vorbei führte. Diese Brücke wurde Bifrost genannt.

Da die Brücke nur den Göttern dienen sollte und sowohl von Menschen als auch den bösen Mächten und den Riesen nicht betreten werden durfte, wurde Heimdall als ihr Wächter eingesetzt. Da die Götter jedoch wussten, dass selbst die beste Wache abgelenkt werden kann, brachten sie auf beiden Enden der Brücke zusätzlich Zauber-Runen an, die Bifrost gegen jede Art von Eindringling schützte und sie selbst unsichtbar machen konnten.  

Copyright: Herbert Kårlin
 

lördag, april 23, 2011

Bifrost, die Brücke der Götter

Bifrost ist in der nordischen Mythologie die Brücke, die die Welt der Götter, Asgård, mit der Unterwelt an den Wurzeln des Yggdrasil verbindet und am Rande von Midgård, der Welt der Menschen, vorbeiführt. Die Götter steigen jeden Tag über die Brücke zur Unterwelt um dort Ting zu halten, also wichtige Fragen zu diskutieren und Recht zu sprechen.

Bifrost bezeichnet die „flammende“ Brücke, die von Heimdall mit seinem Hjallerhorn bewacht wird und aus drei Farben besteht. Daher wird diese Brücke auch oft als Regenbogen oder Winterstraße bezeichnet. Irrtümlich wird die Brücke bisweilen auch als Weg zwischen Midgård und Asgård bezeichnet, dem Weg zwischen Himmel und Erde, aber tatsächlich ist sie, wie der Regenbogen, außer Reichweite der Menschen.

Bifrost ist einer der Begriffe der nordischen Mythologie, die für jede Art von Aktivitäten übernommen wurden. Außer der letzten dänischen Flower Power Gruppe, gibt es in Mölndal einen Stadtteil Bifrost, ein isländische Pferdeart wurde nach der Brücke benannt, Künstler nennen Werke nach Bifrost und selbst ein gefährlicher Trojaner nennt sich Bifrost.
Copyright: Herbert Kårlin
 

fredag, april 22, 2011

Der Adler Hräsvelg und die Winde der Welt

Die Herkunft des riesigen Adlers Hräsvelg ist nicht bekannt, weshalb er oft als Riese in Adlergestalt bezeichnet wird. Hräsvelg, oft auch Räsvelg genannt, sitzt auf der Spitze des Weltenbaumes Yggdrasil, von wo aus er alles was in den verschiedenen Welten geschieht, überblicken kann. Er steht jedoch auch in Verbindung mit den anderen Tieren, die zwischen den verschiedenen Welten verkehren können, und erfährt damit viele Geheimnisse aus den verschiedenen Reichen.

Zwischen den Augen Hräsvelgs sitzt der Habicht Väderfölne, der damit noch etwas mehr sieht als schon der Adler Hräsvelg. Hräsvelg ist mit seinen riesigen Flügeln verantwortlich für alle Winde, die in den verschiedenen Welten blasen. Mit seinem Flügelschlag kann er sowohl die Richtung, als auch die Stärke eines Windes beeinflussen.

Zusammen mit Fenrisulven, Hel, Nidhögg und der Midgårdsormen symbolisiert Hräsvelg die lauernde Gefahr in der nordischen Mythologie, wobei er jedoch abwartet und nicht direkt auf die Geschehnisse einwirkt. Hräsvelg steht in einem permanenten Streitgespräch mit dem Drachen Nidhögg, der die Welten dem Untergang näher bringen will.

Auch wenn der Adler Hräsvelg einige Künstler und Motorradklubs Schwedens bei der Namensgebung oder der Schaffung von Werke beeinflusst hat, so hat er gesamt gesehen jedoch weitaus weniger Spuren im heutigen Schweden hinterlassen als andere Gestalten aus der Mythologie Schwedens.
Copyright: Herbert Kårlin
 

torsdag, april 21, 2011

Die Hüter von Grotte, der Mühle der Welt

Nordische Mythologie Teil 9 - Fröj und Lodur, die Wächter der Mühle der Welt

Als Wächter der Mühle Grotte wählten die Götter zwei aus ihrem eigenen Geschlecht aus. Zum einen wurde Fröj der Gott der Fruchtbarkeit und des Lebens, zum anderen Lodur, der Gott des Feuers, der später mit Oden und Höner Ask und Embla schaffen wird, bestimmt.

Fröj wird von den Beiden Helfern Byggver und Bejla unterstützt, die darauf achten, das die fruchtbare Erde aus der Mühle Grotte auch an die richtige Stelle kommt und nicht verloren geht. Lodur überwacht den gleichmäßigen Gang der Mühle. Ihm stehen die neun Riesinnen zur Verfügung, die die lange Stange der Mühle gleichmäßig vor sich her schieben.

Da Ymers Reste nicht ausreichen um ganz Midgård mit fruchtbarer Erde zu überdecken, werden nach Ymer erst Trudgelmers und dann Bergelmers fleischlichen Reste von  Grotte zu Erde und Sand gemahlen.

Die Stange mit der die Mühle der Welt betrieben wurde, diente jedoch nicht nur dafür Erde und Sand zu schaffen, sondern sie hatte noch eine weitere Aufgabe, denn sie bewegte gleichzeitig mit dem Mühlstein auch das Sternenfirmament, da Lodur, der Vater von Måne und Sol auch die Aufgabe hatte dafür zu sorgen, dass Sonne, Mond und Sterne ihrem geregelten Lauf nachgingen.

Grotte, die Mühle der Welt hatte aber auch noch eine weitere Funktion, die für die Menschen und Götter weittragende Folgen hatte, denn Grotte konnte aus den Grundstoffen der Welt, die in den fleischlichen Resten der gemahlenen Riesen vorhanden waren, die Funken befreien und das reinste Feuer schaffen, das nicht willkürlich brannte, sondern gezielt entfacht und gelöscht werden konnte.

Indem die Mühle der Welt diese Funken entstehen ließ, wurde auch der weiße Gott des Feuers geschaffen, der schönste Gott der nordischen Mythologie: Heimdall. Heimdall hatte durch sein Entstehen aus der Mühle der Welt neun Mütter, nämlich die neun Riesinnen, die die Stange der Mühle bewegten. Grotte war durch die Fähigkeit Feuer zu schaffen auch der erste Feuerbohrer, deren Anwendung die Menschen später erlernten.

Copyright: Herbert Kårlin

onsdag, april 20, 2011

Der Drache Nidhögg und Yggdrasil

In der nordischen Mythologie symbolisiert der Drache Nidhögg, bisweilen auch Nidhugg geschrieben, das Böse. Nidhögg sieht man oft im Gebirge Nidafjäll, wobei er ständig an den Wurzeln des Weltenbaumes Yggdrasil nagt um ihn zu schwächen. Der Drache Nidhögg taucht auch immer wieder an der Quelle Hvergelmer auf und in Hel, wo er das Blut der Toten trinkt.

Nidhögg war ständig in einer Art Wortgefecht mit dem riesigen Adler Hräsvelg, der auf der Spitze Yggdrasils wohnte und mit seinen Flügeln die Winde schuf. Der Adler symbolisierte die gefährlichen Mächte, die über die Welt schwebten, wobei die grösste Gefahr von Nidhögg ausging.

Der Drache Nidhögg verhindert kurz vor Ragnarök, dass die Götter eine neue Welt errichten und während er entlang der felsigen Steilhänge fliegt, geht die Welt unter.

Nidhögg ist ein beliebter Name für schwedische Motorradclubs sowie von Vereinen von Bergsteigern. Auch als Pseudonym in den Social Medias ist Nidhögg in Schweden ein häufig gewählter Begriff. Eine der jüngsten Vikingrock-Gruppen, die erst dieses Jahr eine neue CD herausgaben ist Nidhöggs Vrede, die altnordische Themen zu Heavy Metal machen. Mehrere ihrer Stücke haben einen direkten Bezug zum Drachen Nidhögg.
Copyright: Herbert Kårlin

tisdag, april 19, 2011

Midgård, die Welt der Menschen

Midgård (Mittel-Welt) ist nach der nordischen Mythologie die Welt der Menschen, die sich auch in der Mitte der Welt, also des Baumes Yggrasil befindet. Im Zentrum von Midgård, auf einer Anhöhe, findet man die Ebene Idavallen aus der der Stamm des Weltenbaumes Yggdrasil hervorragt und wo sich die Welt der Götter, Asgård (Götter-Welt), befindet.

Die Erde Midgård wird vom Weltenbaum, und den Gewässern von Hvergelmer, die durch die Weltenmühle Grotte fliessen, aufrecht erhalten und ernährt. Von Midgård durch reissende Wasser und einem Gebirge, das aus den Augenbrauen Ymers entstand, getrennt, liegt Jotunheim mit Utgård (Aussen-Welt), das Reich der Riesen und der bösen Kräfte.

Die gesamte Bevölkerung Midgårds sind die Nachfolger von Ask und Embla, den ersten beiden Menschen der nordischen Mythologie, die von Oden, Höner und Lodur aus zwei Bäumen am Strand geschaffen wurden.

Midgård hat seit Jahrunderten zahlreiche Menschen inspiriert was dazu führte, dass Schulen, Reitställe, Firmen, aber auch Krankenhäuser sich nach Midgård benannt haben. Noch 2003 produzierte auch die schwedische Fernsehstation TV4 eine Parodie auf die Wikinger, die sich „Hem till Midgård“ nannte.

Allerdings wurde Midgård ebenfalls von extrem rechten Musikgruppen wie „Midgårds Söner“, die in ganz Europa bei rechtsextremen Veranstaltungen spielten, gerne aufgenommen. Die Musikgruppe hat sich mittlerweile aufgelöst. Der Sänger Patrik ”Nitton” Asplund hat sich von der rechten Bewegung losgesagt und ein Buch über diese Entwicklung geschrieben.
Copyright: Herbert Kårlin
 

måndag, april 18, 2011

Nidafjället, die Grenze zwischen Kälte und Wärme

Nidafjället ist nach der nordischen Mythologie eine hohe Bergkette, die Nifelheim, das Reich der Kälte, von den warmen Gefilden Mimers und Urds trennt. Auf den Höhen des Gebirges mit ewigem Schnee entspringt die Quelle Hvergelmer, deren Flüsse dann sowohl in das Reich der Kälte als auch in die Reiche der Wärme fließen.

Auf dem Nidafjället wohnt der Drache Nidhögg, der von hier aus ins Tal gleitet und hier findet man auch den Saal Sindre, der dem Zwergengeschlecht der Sindres gehört, ein Saal aus rotem Gold, in den die Götter nach Ragnarök einziehen sollen.

Auf Nidafjället wohnt auch die Riesin Skade, die mit dem Gott Njord verheiratet ist, wobei sich das Paar aber schon kurz nach der Hochzeit trennt, da Skade die Möwenrufe an der Küste, dem Wohnort Njords, nicht hören will und Njord den heulenden Wölfe in den Nidafjällen nicht lauschen konnte.
Copyright: Herbert Kårlin

söndag, april 17, 2011

Die Mühle der Welt in der nordischen Mythologie

Nordische Mythologie Teil 8 - Grotte, die Mühle der Welt

Um Ymers Fleisch über die Erde verteilen zu können, schufen die Künstler der Unterwelt eine große Mühle im Nidafjället, rund um die Quelle Hvergelmer, der Quelle, die allen Gewässers der Welten und des Himmels ihr Wasser liefert und wohin das Wasser in einem Kreislauf auch wieder zurückfließt. Diese Weltenmühle nannten sie Grotte.

Genau zwischen Hvergelmer und dieser natürlichen Wasserleitung brachten die Künstler der Unterwelt die Mahlsteine an, damit alles Wasser durch die Steine fließen musste. Das Auge des beweglichen Mahlsteins lag genau über der Quelle. Wenn das Wasser durch dieses Auge zurück zu Hvergelmer kam, so entstand die Ebbe und wenn das Wasser von dort aus zu Erde und Himmel strömte, entstand die Flut. Die Bewegung des Steines verursachte die von den Schiffen so gefürchteten Wasserwirbel, die jedes Boot in die Tiefe zogen.

Die Steinmühle war so groß, dass man neun Riesinnen benötigte um die Stange des beweglichen Steins zu bewegen. Diese neun Frauen wanderten ständig am Rande der Erdscheibe entlang und bewegten mit ihrer Hilfe unaufhörlich den beweglichen Mahlstein.

Mit dieser Mühle wurden auch das Fleisch Ymers gemahlen, wobei das Mehl mit den Flüssen überall auf der Erde verteilt wurde und sowohl die fruchtbare Erde als auch den Sand an den Stränden und Buchten Midgårds lieferte. Nur diese neu geschaffene Erde konnte Leben schaffen, da Ymers Fleisch voll mit lebensschaffenden Kräften war.

Diese Erde wurde gerade in dem Moment über die kahlen Steine verteilt, als Sol mit ihrem mit Diamanten besetzten Wagen erstmals über den neu geschaffenen Himmel fuhr. Als die Sonnenstrahlen die Erde erreichten, begannen überall aus den Lebenskörnern Blumen, Gemüse und Bäume zu sprießen, die die Voraussetzung dafür waren, dass Midgård auch von Menschen bewohnt werden konnte.


Copyright: Herbert Kårlin

lördag, april 16, 2011

Yggdrasil, der Weltenbaum und das Pferd Odens

Yggdrasil bedeutet auf altisländisch Oden (Ygg ist einer seiner Beinamen) und Drasil (Pferd), auch wenn er in der nordischen Mythologie der Baum ist, der die Welten beherbergt und den heiligsten Platz der Vorzeit darstellt an dem sich die Götter regelmäßig treffen.

Der Weltenbaum Yggrasil hat drei Wurzeln, die jeweils zu einer der ursprünglichen Quellen führen, nämlich zu Hvergelmer, zu Mimers brunn und zu Urds brunn. Der Baum selbst beherbergt nicht nur die neun Welten, sondern wird auch von zahlreichen Tieren bewohnt, unter anderem vier Hirschen, einem Adler, einem Hahn, einem Eichhörnchen, einem Drachen und vor allem der Ziege Heidrun, die alle eine bedeutende Rolle für den Kreislauf des altnordischen Lebens haben.

Yggrasil wird während Ragnarök beben und stöhnen, aber er geht nicht zu Grunde, damit sich neue Welten entwickeln können. Die meisten alten Aufzeichnungen sprechen beim Weltenbaum Yggdrasil von einer Esche, aber bisweilen wird der Baum auch als Eiche oder  selbst als Eibe bezeichnet. In seiner Eigenschaft als Weltenbaum war Yggdrasil permanent grün und belaubt, da die drei Nornen ihn entsprechend pflegten.
Copyright: Herbert Kårlin
 

fredag, april 15, 2011

Jotunheim, die Welt der Riesen

In erster Linie war Jotunheim in der nordischen Mythologie die Welt der Riesen in der sich die düstere Burg Utgård und der Järnskogen befanden. Jotunheim, eine der neun Welten des nordischen Altertums, ist jedoch auch das Zuhause aller bösen Wesen, aller Feinde der Menschen und der Götter. Neben den Riesen lebten hier Trolle und Tiere, deren Ziel es war, das Ragnarök herbeizuführen oder die Welt der Götter zu zerstören.

Jotunheim war sowohl von Midgård als auch von Asgård durch Wasser getrennt, das nie frieren konnte und damit die Riesen zwang in der eigenen Welt zu bleiben. Im Järnskogen lebten die gefährlichsten Wesen der nordischen Mythologie, so die Riesin Angerboda, die Zwietracht zwischen Asar und Vaner säte. Und dort lebten die Wölfe Hate und Skoll, die auf der Jagd nach Sonne und Mond waren.

Nicht nur das karstige Jotunheim in Norwegen wurde nach der Welt der Riesen benannt, sondern auch Computerspiele, mehrere Comics behandeln das Thema und Julius Röntgen nannte einer seiner Suites „Aus Jotunheim“. Auch eine der bedeutenderen Black Metal Band Schwedens gaben sich den Namen dieser Welt des Grauens, wobei ihre Titel wie „Allt Levande Dött“ auch den Geist von Jotunheim ausdrücken.
Copyright: Herbert Kårlin
 

torsdag, april 14, 2011

Balder, der Gott, der auferstehen wird

Balder ist in der nordischen Mythologie der einzige Gott, der ausschließlich gute Züge hat. Balder, der in Breidablick, in Mimers Hain, wohnt, ist auch der hellhäutigste Gott das frühen Nordens, aber da er, wen er um Rat gefragt wurde, immer nur das Gute herbeibeschwören wolle, waren seine Ratschläge immer nur kurzlebig.

Balder war der Sohn Odens und Friggs, der mit Nanna verheiratet war. Nach der nordischen Mythologie soll Balder nach Ragnarök, dem Untergang der Welt, mit Nanna aus dem Reich des Todes zurückkehren und eine neue Welt gründen, die nicht mehr von Gut und Böse gleichzeitig beherrscht wird, sondern nur noch gut ist.

Der altnordische Gott Balder war in der nordischen Mythologie der Beschützer von Sonne und Mond, der die beiden mit seinem Pferd Ringhorne begleitete. Da Balder unendlich schön war, benannten die Menschen auch die weißeste Blume nach dem Gott, der seinen Feinden die Hand reichte und Krieg verabscheute.

Balder gab einer Vielzahl an Unternehmen und Institutionen Schwedens seinen Namen. Aber auch eine Rose oder die gigantische Achterbahn in Liseberg heißen Balder. Im Vergleich zu anderen Religionen trägt Balder sehr viele Zeichen von Jesus, aber auch von von der altasiatischen Philosophie, was Forschern immer noch Rätseln über den Ursprung der nordischen Mythologie bietet.
Copyright: Herbert Kårlin
 

onsdag, april 13, 2011

Sonne und Mond in der nordischen Mythologie

Nordische Mythologie Teil 7 - Tag und Nacht, Sonne und Mond

Mimer hatte eine Tochter, die er Natt (Nacht) genannt hatte, da sie eine dunkle Haut hatte und über eine Schönheit verfügte, die unübertrefflich war. Natt wird, wegen ihrer Schönheit, oft auch als die Mutter aller Götter bezeichnet.

Natt bekam mit dem Morgenrötealv Delling einen hellhäutigen Sohn, den die beiden Dag (Tag) nannten und der der Stammvater aller Lichtalver wurde.

Die Urkünstler der nordischen Mythologie, die Söhne Mimers, schufen für Natt und Dag einen kunstvoll ausgestattetne Wagen, Kleidung und andere Kunstwerke mit denen die dunkle Tochter Mimers und ihr hellhäutige Sohn Dag unter dem Himmelsgewölbe entlang fahren sollten.

So fuhren Dag und Natt abwechselnd durch die östliche Tür zum Himmelszelt und kehrten am Abend durch die westliche Tür zurück, dort wo Billing, der Herr des Abendrots seine Ländereien hatte. Die Kutsche von Natt war mit hunderten von Edelsteinen besetzt, die in Form von Sternen von der Erde aus sichtbar waren. Das Pferd Dags hatte den Namen Skinfaxe und jenes von Natt hieß Rimfaxe. Rimfaxe weidete den ganzen Tag über auf den Wiesen zu Fuße des Weltenbaums Yggdrasil, auf denen er ein Gras findet, das mit Honigstau benetzt ist, der von den untersten Zweigen des Baumes auf das Gras tropft. Während seiner nächtlichen Reise entsteht dann eine Spucke, die überall auf die Erde tropft und sich in den Morgenstunden zu lebensgebendem Tau entwickelt, der die Erde fruchtbar macht.

Mit ihrem nächsten Mann Muldifare bekam Natt dann zwei weitere Kinder, nämlich Måne (Mond) und Sol (Sonne), die nach Bestimmung der Götter in Wagen aus Feuer und Gold am Himmel entlang fahren sollten. Sie waren von den Künstlern der Unterwelt so gebaut worden, dass sie die Erde beleuchten konnten.

Der feurige Wagen der Sonne war so gearbeitet, dass weder Sol noch die Pferde geblendet wurden und dadurch jeden Tag ihren Weg fanden. Dieses Schutzschild hatte den Namen Svalin. Sollte dieses am Wagen angebrachte Schutzschild verloren gehen, so sollte der Wagen zur Erde fallen und diese anzünden. In den Zügeln der Pferde hatten die Künstler der Unterwelt ein System angebracht, das immer einen kühlen Hauch über die beiden Pferde Arvak und Allsvin verbreitet. Auf Arvaks Ohren und Allvins Huve hatten die Götter Runen eingeschnitzt, die als Zauberformeln dienten.

Während der Himmel beleuchtet wurde, wurden auf der Erde von Oden und seinen Brüdern aus den Gebeinen Ymers bereits Berge gebaut. Sein Fleisch, das mit lebensgebendem Saft durchdrungen war, breiteten sie über die steinige Fläche, die damit zu einer fruchtbaren Erde wurde.


Copyright: Herbert Kårlin

tisdag, april 12, 2011

Das Göttergeschlecht der Asar

In der nordischen Mythologie gibt es drei Göttergeschlechter:  Asar, Vaner und Alver. Bei den verschiedenen Schriften der alten nordischen Literatur verschwimmen jedoch die Grenzen oft zwischen Asar und Vaner, was auch auf die verschiedensten Adoptionen zwischen den beiden Geschlechtern zurückgeführt werden kann, da mehrere Vaner zeitweise bei den Asar-Göttern lebten.

Unter den Asar (auch Åsar geschrieben) sind Oden, Tor und Tyr die bedeutendsten Götter. Die Asar lebten in Asgård und trafen sich täglich an der Quelle Urds (Urds brunn), um über die Zukunft und die Entwicklung der Welt zu beraten. Dies ist auch der Grund, warum man die Asar-Götter als die Götter der Schöpfung betrachtet.

Im Gegensatz zu vielen anderen Volksglauben und Religionen waren Asar nicht unsterblich, konnten jedoch ihre Jugend dank der Äpfel Iduns behalten. Idun schenkt diese Apfel nur den Asar-Göttern. Die Asar beeinflussten die schwedische Namensgebung von Personen, Orten und allgemeinen Worten vermutlich am meisten, denn sowohl der weibliche Vorname Åsa als auch das Wort Åska (Donner, Gewitter) oder der Ort Åsgårda entstammen diesem Göttergeschlecht.

Copyright: Herbert Kårlin
 

måndag, april 11, 2011

Mimer, der Weise in der nordischen Mythologie

Mimer gehörte zum Geschlecht der Riesen und gilt als das klügste gottähnliche Wesen der nordischen Mythologie, der in der Unterwelt den sogenannten Mimers brunn bewacht, die Quelle der Weisheit. Mimer war, mit seiner Schwester Beisla, ein direkter Nachfolger Ymers, des ersten Wesens der Unterwelt und hatte sieben Söhne, die als hervorragende Kunsthanwerker bekannt wurden.

Nach dem Krieg zwischen Asar und Vaner, dem sogenannten Vanakrieg, wurde Mimer und Höner ins Reich der Vaner geschickt und Njord und Frei übernahmen ihre frei gewordene Stelle in der Welt der Asar, was den Frieden zwischen den beiden Geschlechtern sichern sollte.

Da jedoch niemand in der Welt der Vaner nur annähernd an die Weisheit Mimers herankam, was viele als Bedrohung betrachteten, töteten sie den Weisen indem sie ihm den Kopf abhackten und zurück in die Welt der Asar schickten. Dort balsamierte Oden den Kopf ein und konsultierte ihn immer wenn er einen Rat benötigte.
Copyright: Herbert Kårlin
 

söndag, april 10, 2011

Utgård, die Burg der Riesen und der bösen Mächte

Utgård ist eine finstere Burg in Jotunheim, das von Midgård, dem Reich der Menschen, durch den reißenden Fluss Elivågor getrennt ist. In dieser Burg treffen sich überwiegend Riesen, böse Kräfte und Trolle, die sich als Feinde der Götter und Menschen zeigen. Im Gegensatz zu den Reichen Midgård und Asgård herrscht in der Burg Utgård, wie in ganz Jotunheim, das Chaos.

Auf Utgård werden oft rauschende, aber düstere Feste gefeiert in denen Zauberei eine bedeutende Rolle spielt. Als die Götter Tor und Loke mit dem Jungen Tjalve einmal Utgård besuchen, werden sie zu Zweikämpfen herausgefordert, die sie verlieren müssen, da die drei nicht in der Lage sind die verborgene Zauberei der Riesen zu entdecken. So bestreitet Loke einen Essenswettkampf gegen das Feuer, Tor trank aus einem Horn, das im Meer endete und Tjalve musste gegen die Gedanken zur Wette laufen.

Auch die Burg Utgård hat bis heute seine Spuren in Skandinavien hinterlassen, denn sowohl in Norwegen als auch in Schweden findet man mehrere Orte Utgård, zahlreiche Straßen wurden nach der schaurigen Burg benannt und auch als Familienname Utgård ist in Schweden geläufig.
Copyright: Herbert Kårlin

lördag, april 09, 2011

Die Handwerker und Lenker der Erde

Nordische Mythologie Teil 6 - Der Bauplan der Erde

Auf der Scheibe mit dem Blutmeer, das die ganze Erde bedeckte, drückten Oden und seine Brüder eine Teil in Höhe, damit in der Mitte der Scheibe eine trockene Fläche entstand. Dieses neue Land nannten sie Mitgård und dessen nördlichsten und östlichsten Teilen gaben sie den Namen Jotunheim. Zwischen Mitgård und Jotunheim verläuft eine mit Wasser gefüllte Tiefe mit starkem Wellengang, so dass Mitgård von allen Seiten von Wasser umgeben ist.

Nicht alle Nachfolger des Riesen Ymer waren so böse wie ihr Urvater, denn mit jeder neuen Generation nahm die Bosheit ab. Mit diesen freundlicheren Riesen zeigte sich Oden milde und wenn einer von ihnen die Küste Jotunheims zu seiner Rettung erklettern wollte, so ließ er dies geschehen und stiess sie nicht zurück in die Flut, in der die anderen Familienmitglieder ertranken.

Diese freundlicher gesinnte Riesen durften auf Jotunheim ihr eigenes Reich aufbauen. Eine dieser Riesinnen war Gullveig, die die Freundschaft der Götter gewinnen konnte, ebenso wie Loke, für den Oden sogar eine gewisse Schwäche zeigte. Die Götter ahnten in jenem Moment nicht zu welchen Feinden sich die freundliche Gullveig und der schöne Riesen-Jüngling Loke im Laufe der Zeit entwickeln würden.

Die Gebeine Ymers wurden von den Göttern als Baumaterial für die Erde verwendet, was die Arbeiten beschleunigen sollte. Aber es fehlten noch die Handwerker, die alle Teile der Erde gestalten konnten. Deshalb trafen sich die Götter mit Mimer zum ersten Ting, dem Rat der Götter, um zu entscheiden wie viele Hilfskräfte man bei der Schaffung der Erde benötigte und welche Arbeiten in welcher Reihenfolge nötig waren.

Mimer wurde zum Baumeister ernannt und sollte zusammen mit dem Feuerriesen Surt (auch Durin genannt) all die Schwarzalven und Zwerge schaffen, die nötig waren um das große Werk in Angriff nehmen zu können und auch zu beenden. Die Lebenskörner, die für diese neuen Wesen nötig waren, fanden Mimer und Surt im Blut und anderen Körperteilen des toten Riesen Ymer. Diese Lebenskörner führten auch dazu, dass die Schwarzalven und Zwerge außerordentliche Kunsthandwerker wurden. Mimer schuf die Zwerge und Surt die Schwarzalven, die deshalb als seine Söhne bezeichnet wurden.

Nachdem Schwarzalfen und Zwerge geschaffen waren, begann eine rege Arbeit auf der Ebene Idaslätter in der nordischen Unterwelt. Man begann damit all die Werkzeuge und Hilfmittel zu schmieden, die benötigt wurden um die im Detail geplante Erde zu gestalten, wobei auch schon der Schmuck hergestellt wurde, der die späteren Bewohner der Erde schmücken sollte.

Während der Ting-Sitzung hatten Mimer und die Götter beschlossen mit einem Himmelgewölbe zu beginnen, auf dem Sonne und Mond feste Bahnen einnehmen sollten, die Tag und Nacht erscheinen ließen und mit deren Hilfe die Menschen die Zeit berechnen konnten und ein Zeichen erhielten, das ihnen sagte, wann sie schlafen sollten. Dieses Himmelsgewölbe wurde aus dem Schädel Ymers geschaffen, wobei sein Gehirn in Sturmwolken verwandelt wurde, die unterhalb des Gewölbes durch die Luft wirbeln sollten.


Copyright: Herbert Kårlin

fredag, april 08, 2011

Runen in der nordischen Mythologie

Bereits Tacitus schrieb in seinem Werk Germania im Jahre 98 nach Christus, dass im hohen Norden Runen für die Weissagung angewendet wurden und die ältesten archäologischen Funde gehen in das zweite Jahrhundert nach Christus zurück, was beweist, dass Runen bereits lange Zeit vor den Wikingern existierten und schon immer eine wichtige Rolle im nordischen Volksglauben spielten.

Wenn man allgemein von Runen spricht, so meint man in der Regel Schriftzeichen, die verwendet wurden um eine schriftliche Erinnerung zu hinterlassen. Dies ist jedoch nur die „modernste“ Anwendung der Runen und entspricht den jüngsten Schriftzeichen, die sich auch über das alte Germanien verbreiteten und eine mehrmals reformierte Runenschrift war.

In der nordischen Mythologie dienten Runen jedoch weniger dazu ein Schriftstück zu hinterlassen, denn noch die Edda spricht bei Runen auch von Gesängen, Zauberformeln und Geheimnissen, die sich hinter Runen verbergen. So scheint es auch logisch, dass Runen in der nordischen Mythologie von Göttern, und später auch von weisen Menschen, zur Weissagung benutzt wurden.

Zahlreiche Funde und erste schriftliche Aufzeichnungen belegen, dass die ersten Runen-Zeichen auf Steinen und Holzstücken zu finden waren und Aussagen verbargen, die nur ein Gott oder ein Weiser deuten konnten. Wie die Symbole gedeutet wurden, wie viele Zeichen es tatsächlich gab, welche Symbolik sie enthielten und wie sie von den Göttern ausgewählt wurden ist unbekannt.

Das älteste komplette Runen-Alphabet, das man rekonstruieren konnte, bestand aus 24 verschiedenen Zeichen, die sich im Laufe der Jahrhunderte mehrmals veränderten und sich bis zur Epoche der Wikinger auf ein Alphabet mit 16 Zeichen reduzierte. Die Mehrheit aller Runensteine, vor allem die größeren Exemplare, und alle historisch bedeutenden Aufzeichnungen gehen auf diese vereinfachten Runen-Zeichen zurück und entsprechen daher nicht mehr den ursprünglichen Zeichen von denen man in der nordischen Mythologie spricht.
Copyright: Herbert Kårlin
 

torsdag, april 07, 2011

Mjöd, das Getränk der Götter

Mjöd hat in der nordischen Mythologie zahlreiche Bedeutungen und kann daher nicht einem bestimmten Getränk zugeordnet werden. Auch wenn man das heutige Mjöd (Honigwein), ein alkoholisches Getränk, das aus Wasser und Honiggärung entsteht, oft den Wikingern zugeschrieben wird, so gibt es dafür keine Beweise, lässt das Getränk jedoch besser verkaufen.

In der nordischen Mythologie spricht man erstmals von Mjöd, wenn man das Wasser von Mimers brunn meint, das die Lebenskörner enthielt und demjenigen, der es trank Weisheit verlieh und ihm alle Geheimnisse der Vergangenheit und der Zukunft enthüllte.

Später sprach man von Mjöd, dem Getränk der Götter, das entstand, indem eine Ziege auf dem Dach von Valhall die Blätter des Weltenbaumes Yggdrasil fraß. Die Euter der Ziege gaben dann Mjöd, das direkt in die Kessel der Götter lief und die Hauptnahrung der Götter ausmachte.

Im Verlauf der Handlungen der nordischen Mythologie taucht auch das Suttungamjöd auf, eine Mischung aus der Spucke und dem Blut der Götter, das die Zwerge Fjalar und Galar herstellten und demjenigen, der es trank, die Dichtkunst verlieh.

Aber man spricht auch von gefährlichen Riesen, die Mjöd tranken, so dass anzunehmen ist, dass die Schreiber der Edda jedes Getränk als Mjöd bezeichneten, wobei an mehreren Stellen zu entnehmen ist, dass dieses Mjöd auch eine berauschende Wirkung hatte und im Übermaß negative Wirkungen zeigte.
Copyright: Herbert Kårlin
 

onsdag, april 06, 2011

Der Untergang der eisigen Riesen und die Wächter von Hvergelmer

Nordische Mythologie Teil 5 - Die Vorbereitung der Erde

Nachdem Oden Mjöd getrunken und von Mimer die wichtigsten Zaubersprüche (Runen) erhalten hatte, fühlte er sich stark genug die Oberwelt mit der Erde von den Urgiganten zu befreien, also von Ymer und seinen Nachkommen.

Oden machte sich daher in Begleitung seiner Brüder Höner und Lodur auf den Weg zur oberen Welt, die sich im Geäst von Yggdrasil, dem Weltenbaum, befand. Ihre erste Tat dort war den grausamen Riesen Ymer zu töten, indem sie ihm die Halsschlagader aufschnitten. Das viele Blut aus dem Körper Ymers wurde zu einem Ozean in dem die Nachkommen des Riesen ertranken.

Aber genauer genommen wurden nur die Körper der Nachkommen Ymers getötet, denn die Seelen lebten weiter und verschwanden in der Unterwelt, wo sie sich nördlich des Nidalfjället in Nifelheim niederließen, einem Teil des Reiches, wo die ewige Nacht herrschte und frostige Nebelschwaden über stinkende Sümpfe schwebten.

In diesem Teil von Nifelheim bauten sich die Seelen der Nachfolger Ymers einen großen Saal und entwickelten sich zu gefährlichen Gegnern Mimers. Zum Geschlecht der Nachfolger Ymers gehörten die Geister der Krankheit, böse Zwerge, Morn (die unsterbliche Angst), Tope (der Wahnsinn), Ope (die herzzerreißenden Tränen) und Otåle (die permanente Unruhe und Sorge).

Zum Schutz gegen diese eisigen, hartherzigen Wesen stellten Mimer und Oden an der Quelle Hvergelmer, die die Grenze zu Nifelheim ausmachte, Wachen auf. Diese Wachen wurden von den Alven Ivalde und seinen drei Söhnen ausgewählt und geführt. Diese vier Alven hatten den Göttern der nordischen Mythologie ewige Treue geschworen und waren  nicht nur tapfere Kämpfer, sondern auch außerordentlich geschickte Künstler.

Die drei Söhne Ivaldes hatten von Mimer persönlich die Schmiedekunst gelernt, wobei Valand (oft auch Völund genannt) der geschickteste unter ihnen war und Kunstwerke schuf, die sonst nur Sindre, ein Sohn Mimers, zu Stande brachte. Unter den Brüdern Valands war Egil einer des besten Bogenschützen der Vorzeit und Slagfinn ein hervorragender Skiläufer.


Copyright: Herbert Kårlin

tisdag, april 05, 2011

Der Riese Surt und das brennende Schwert

Surt ist in der nordischen Mythologie der Herrscher von Muspelheim, das im Süden von Ginnungagap lag und das Reich der Hitze war, das, wie Nifelheim, bereits vor der Entstehung der Welt existierte.

Surt war der Stammvater und der mächtigste Riese unter den Feuer-Riesen der Vorzeit, der alle Feuer beherrschte und ein brennendes Schwert trug, das stärker strahlte als die Sonne. Surt geht mit diesem Schwert während Ragnarök an der Spitze eines Heers, das gegen Asgård zog. Der Riese Surt starb letztendlich selbst im Feuer, das er seit Beginn der Zeit beherrschte.

Auf Island wird Surt volkstümlich mit der Aktivität der Vulkane in Verbindung gebracht und auch der Name der isländischen Insel Surtsey (Surts ö), das Teil des Unesco Weltkulturerbes ist, geht auf diesen mächtigen Feuerriesen zurück.
Copyright: Herbert Kårlin
 

måndag, april 04, 2011

Urds brunn, der Brunnen des Schicksals

Urds brunn, auch Urdarbrunnen gennant, war in der nordischen Mythologie eine der drei Quellen, die den Weltenbaum Yggdrasil ernähren. Diese Quelle erhielt ihren Namen nach der ersten Norne Urd und wird als die Quelle oder der Brunnen des Schicksals bezeichnet, da diese Quelle von den Nornen Urd, Verdani und Skuld bewacht wird, die über das Schicksal jedes Neugeborenen entscheiden.

Urds brunn wird oft als die heilige Quelle der Asarna bezeichnet, die eine der Göttergeschlechter ausmachten, und am Brunnen des Schicksals ihren Tingsplatz hatten, also ihre Gerichte abhielten. Noch heute ist das Tingsrätt die erste Instanz eines Strafverfahrens in Schweden.

Die drei Nornen schöpften auch täglich Wasser und Schlamm aus dem Brunnen des Schicksals (Ödesbrunnen) mit dem sie die die Wurzeln und den Stamm der Esche Yggrasil bestrichen, damit seine Blätter, die verschiedenen Welten, nicht zu welken begannen. Mit dem weißen Sand der Quelle schützen sie dann zusätzlich die Wurzeln des Weltenbaumes.
Copyright: Herbert Kårlin

söndag, april 03, 2011

Nifelheim, die Welt der Nebelschwaden

Nifelheim oder Nifelhem, die Welt der Nebenschwaden, liegt in der nordischen Mythologie im Norden von Ginnungagap und bestand lange bevor die Unterwelt und die ersten Wesen entstanden. Diese Welt ist in eisigen Nebeldunst gehüllt und in seiner Mitte entspringt die Quelle Hvergelmer mit seinen elf Flüssen.

Aus Nifelheim kommt nicht nur eine eisige Kälte, sondern auch der Fluss Slid, der aus Hvergelmer hervorgeht. Slid fließt mit eisigen Schwertern und Messern in das nordische Todesreiche, über das Hel, die Tochter Lokes herrscht und ist der gefürchtetste Fluss, den Hvergelmer hervorbringt. Alle Gewässer aller Welten kommen aus Nifelheim und tragen eine Zauberkraft in sich. Jeder der Flüsse hat indes eine eigene Bestimmung.

Nifelheim ist in der schwedischen Kultur auch heute ein Begriff des Mystischen, des Unbekannten, wo oft böse Mächte herrschen und findet sich daher bei Videospielen oder Herstellern chemischer Produkte ebenso wie beim Buch „Långt borta från Nifelheim“ von Majgull Axelsson. Zahlreiche Black Metal Bands haben Stücke, die von Nifelheim sprechen und eine der bedeutendsten schwedischen Black Metal Bands nennt sich Nifelheim.
Copyright: Herbert Kårlin

lördag, april 02, 2011

Odens Blick auf die zukünftigen Welten

Nordische Mythologie Teil 4 - Odens Aufgabe und Prüfung

Anfangs besaß in der Unterwelt ausschließlich Mimer alle Kenntnisse der vergangenen und der zukünftigen Welt, eine Weisheit, die er über die Quelle der Weisheit, Mimers brunn, erhielt. Das Wasser der Quelle konnte daher nicht mit gewöhnlichem Wasser verglichen werden und hieß Mjöd, eine Art Manna, das sowohl Wissen vermittelte als auch Hunger und Durst stillte und alle Grundstoffe aller Welten schaffen konnte.

Mimer hatte sieben Söhne, die, als seine Nachfolger, ebenfalls das göttliche Mjöd trinken durften und daher die Schmiede aller Welten wurden. Sie konnten nicht nur Schmuck aus Gold und Silber schaffen, sondern auch Gras und Kräuter oder andere Gegenstände, die es noch nicht auf den Welten gab.

Das Schicksal hatte es so bestimmt, dass Oden und alle seine Nachfolger nicht in der Unterwelt verbleiben sollten, sondern für die oberirdischen Welten zuständig sein sollten. Dies war auch der Grund, warum Oden eines Tages auf die Spitze des Weltenbaumes Yggdrasil kletterte und einen Blick auf sein zukünftiges Reich warf.

Was er sah, versetzte ihn mehr in Schreck als Begeisterung, denn die öde Fläche wurde vom grausamen Riesen Ymer und dessen Nachkommen beherrscht. Auf den ersten Blick war dem noch jungen Oden bewusst, dass er seiner Aufgabe nicht gewachsen war, denn alles war erst zu schaffen und zudem hatte er einen gefährlichen Riesen in seinem Reich. Nur ein Schluck aus der Quelle der Weisheit konnte ihm helfen, wenn er neue Welten schaffen und steuern sollte.

Oden bat daher Mimer um Mjöd, was ihm dieser jedoch verweigerte, wenn er nicht beweisen konnte, dass er sich dem Genuss des göttlichen Getränks würdig erweist. Diese Aussage gab Oden die Kraft, dass er neun Tage lang ohne Essen und Trinken und von Speeren der Riesen verletzt im Geäst des Yggdrasil verbrachte. Immer wieder blickte er in die Unterwelt zu Mimer und bat unter Tränen um die nötige Stärke, die ihm fehlte, um die neuen Welten zu regieren.

Nach neun Tagen verließen Oden die Kräfte und er fiel vom Weltenbaum Yggdrasil in die Unterwelt. Erst als er hier noch eines seiner Augen Mimer opferte, gab ihm der Weise Mjöd zu trinken und legte das Auge Odens in die Quelle, wodurch Oden alle Schicksale der Welten sehen konnte. Mimer lehrte ihm dann neun Zauberlieder und Oden gewann die Weisheit und die Stärke, die die Aufgabe von ihm forderte.


Copyright: Herbert Kårlin

fredag, april 01, 2011

Ginnungagap, das große Loch

Ginnungagap ist in der nordischen Mythologie der leere Raum zwischen Muspelheim und Nifelheim, das ursprüngliche Chaos, aus dem sich die Welt entwickeln sollte. Im Chaos gab es kein Leben und keine festen Stoffe, daher wird Ginnungagap als das Nichts betrachtet.

Außerhalb von Ginnungagap gab es jedoch im Norden das eisige Muspelheim, das langsam in die Leere vordrang und im Süden lag Nifelheim, das von Surt mit seinem glühenden, funkensprühenden Schwert bewacht wurde. Elfen, die in Ginnungagap entstanden, sobald etwas Wärme aus Nifelheim vordrang, erstarrten unmittelbar zu Eis und wurden von Raureif überzogen.

Erst ein langer Kampf zwischen dem Reich der Kälte und der Welt der Hitze, zu dem sich die Weisheit einer Quelle, Mimers brunn, gesellte, die sich unterhalb von Ginnungagap befand, ließ dann die Unterwelt mit Yggdrasil, dem Weltenbaum, dem Riesen Ymer und der Urkuh Audhumbla entstehen.

Im elften Jahrhundert wurde das Maar zwischen Grönland und Amerika ebenfalls Gunnangagap genannt, James Webb benannte das erste Kapitel seines Buches „The Occult Establishment“ über die politische und ökonomische Entwicklung Europas nach dem ersten Weltkrieg Ginnungagap, die bedeutendst CD von Robert Scott Thomson hieß Ginnungagap und die schwedische Goth Metal Band Therion präsentierte ebenfalls ein beeindruckendes Werk, das sich Ginnungagap nennt.
Copyright: Herbert Kårlin